Liebe Christinnen und Christen im SSB Hofer Land und darüber hinaus,
liebe Freunde und Bekannte,
liebe E-Gemeinde,
heute ging es bunt und fröhlich zu – auch im Gottesdienst.
Ich habe zur Predigt die „Fastnachtsmütze“ und den Rehauer „Fastnachtsorden“ angelegt.
Den hatte ich heuer bekommen ohne ein Wort zu sagen…
… oder vielleicht gerade deshalb, weil man(n) immer noch meine Worte fürchtet?!
Gereimte Worte habe ich heut gesagt
und das dann auch noch ungefragt,
Eins ist mir wichtig, darauf besteh ich:
Auslegung des Wortes Gottes, das ist die Predigt.
Aber lest selbst welch Worte ich gewählt –
ich hoffe, dass es Euch gefällt.
Hier noch ein Lied-LINK und ein Liedtext als Vertiefung des Sonntags-Evangeliums und der Predigt:
- und „Gib mir die richtigen Worte“
- „Seht uns führt zusammen Christi Liebe“ (GLBamberg 746):
Seht, uns führt zusammen Christi Liebe. / Lasst uns fröhlich singen und in ihm uns freun! / Fürchten wir und lieben wir den Gott des Lebens, / und einander sei´n wir reinen Herzens gut! / Wo die Güte und die Liebe, da ist Gott.
Da wir nun zur Einheit sind gebunden, / lass bedacht vor Spaltung wahren unsern Geist. / Fern sei darum böses Wort und fern die Zwietracht, / so wird recht in unsrer Mitte Christus sein. / Wo die Güte und die Liebe, da ist Gott.
Christus spricht zu uns mit klarer Stimme: / Wo an einem Ort auch nur versammelt sind / zwei Geschwister oder drei in meinem Namen, / werde ich in ihrer Mitte selber sein. / Wo die Güte und die Liebe, da ist Gott.
Darum lasst uns freudig Gott anhangen, / nichts soll seiner Liebe vorgezogen sein, / dann in Gott den Nächsten lieben wie uns selber, / und auch Gottes wegen lieben unsern Feind. / Wo die Güte und die Liebe, da ist Gott.
T: nach einer Antiphon bei der Fußwaschung am Gründonnerstag Johannes von Acken 1937, aus „Singende Gemeinde“, M: Heinrich Rohr.
Jetzt feiert schön, treibts net zu toll –
und Aschermittwoch ist die Kirche voll!
Helau!
Ihr könnt den Impuls samt Foto gerne weiterleiten – die Fotografierten sind damit einverstanden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dieter G. Jung
Stellvertreter des Leitenden Pfarrers
Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land
zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau
PREDIGT 7. Sonntag im Jahreskreis LJ A (2023 Reh; OK; SB)
1 Kor 3,16-23 + Mt 5,38-48
Liebe Besucher*innen und Besucher draußen,
und Gäst*innen und Gäste außen,
lieb‘ Schwestern, Brüder, Gotteskinder,
Ihr Menschenfreunde, Alltagssünder,
Ihr Schlechten, Guten, Superfrommen,
die Ihr zum Gottesdienst gekommen,
ich grüß Euch alle, Mann und Frau:
„Grüß Gott“ – und heut‘ auch mit „Helau“!
Auf Paulus habe ich gehört,
der die Korinther heut beschwört (vgl. 1 Kor 3,16-23)
wenn einer von Euch wirklich meint,
auf dieser Welt er weise scheint,
so werde töricht wie ein Narr er (vgl. 1 Kor 3,18),
und heute ist das euer Pfarrer.
Des Menschen Weisheit, ja o mei,
ist oft nur weltlich Narretei (vgl. 1 Kor 3,19).
Entlarvt die Menschen, ihre List,
weil Gott der einzig weise ist (vgl. 1 Kor 3,19).
Drum hoffe ich auf Gottes Geist,
der mir den Weg zur Predigt weist;
er soll ja wohnen tief in mir (vgl. 1 Kor 3,16),
ihm leih ich meine Stimme hier.
Narren, die gibt es überall
und nicht nur im Karneval.
Ich mein die Narren, die nicht lachen,
und die auch sonst nicht Freude machen:
Im Krieg, dort wo die Fetzen fliegen,
Nachbarnationen sich bekriegen,
Auge um Auge, Zahn um Zahn (vgl. Mk 5,38),
Bomben legen alles lahm.
Der eine fühlt sich wie ein Zar,
träumt vom alten Großreich gar,
da ist ihm jedes Mittel recht,
und vielen Menschen geht es schlecht –
ja, es ist Krieg vor Europas Toren,
und viele haben sich geschworen:
Wir helfen, wehren uns geballt,
und wenn es sein muss mit Gewalt.
Was sagt denn Jesus da dazu?
Wer dich auch schlägt, den lass in Ruh!
Dem halt die andre Wange hin (Mk 5,39),
dann brichst vielleicht des Kriegers Sinn!
Nachgeben und mich nicht wehren,
so will Herr Jesus mich belehren.
Da denk ich mir, o lieber Christ,
wenn man(n) dann nicht der Dumme ist.
Bin Opfer ohne Widerstand –
und futsch sind Leute, Feld und Land.
Kann Gottes Strategie nicht sein,
das Leben stirbt – tagaus, tagein.
Besser das Leben schützen überall,
nicht nur im Krieg, sondern in jedem Fall.
Der Mensch ist heilig, Gottes Haus,
drum löscht kein menschlich‘ Leben aus,
sonst habt Ihrs Euch mit Gott verdorben
und seid für IHN bereits gestorben (vgl. 1 Kor 3,17).
Wer Krieg mit Religion begründet,
hat mit dem Teufel sich verbündet.
Uns Christen in Stammbuch ist geschrieben,
du sollst nicht nur den Nächsten lieben,
sondern lieben auch den ärgsten Feind (vgl. Mk 5,43-44),
auch wenn der bös und grausam scheint,
weil auch in ihm – das sei betont –
Gottes guter Geist noch wohnt.
Der Feind hört nicht auf Gottes Geist,
sein Tun aus andren Quellen speist,
und die sind böse und gemein,
bereiten and’ren große Pein.
Was sagt denn Jesus da dazu?
Wer dich auch schlägt, den lass in Ruh!
Dem halt die andre Wange hin (Mk 5,39),
dann brichst vielleicht des Feindes Sinn!
Frauen und Kinder haben das erlitten,
auch in der Kirche – unbestritten,
Missbrauch und Schläge sind nicht schön,
das muss sich ändern, bitteschön!
Die Worte Jesu – das ist ihr Gehalt –
sind keine Legitimation für häusliche Gewalt.
Drum ist es gut, es ist nicht schlecht,
wenn Frauen pochen auf ihr Recht,
nicht nur im Orient, im Iran,
wo Frauenrechte sind arm dran.
Wo Religion den Hass diktiert
und Frauen täglich schikaniert,
brutal misshandelt, unterdrückt,
zu Recht man auf die Straße rückt,
Veränderungen fordert ein,
weil jede(r) Gottes Kind tut sein.
Wie sind Jesu Worte dann gemeint,
wenn sie nicht passend, wie es scheint.
Was nützt es mir denn nachzugeben,
außer dass ich fromm bin im Leben?
Auf Genugtuung und Vergeltung soll ich verzichten,
ein Narr müsst ich sein, tät ich mich danach richten –
so denken viele, manchmal auch ich,
aber wenn ich nachdenk‘, merke ich:
Nur wer gelassen ist, der kann es wagen,
überhaupt erst nicht zurückzuschlagen;
nur wer beherrscht und souverän,
wird meistern diesen Streit bequem;
Er spart zudem auch seine Kraft,
der Schmutz perlt ab, ganz meisterhaft;
am anderen da bleibt er haften,
der muss sein‘ eig’nen Schmutz verkraften.
Wer nachgibt, hat ein höher Ziel,
im Sinne Jesu geht’s um viel:
um mehr an Liebe, darum geht es –
ich hoffe, dass auch Ihr versteht es!
Der Maßstab, das ist die Macht der Liebe,
sie wird siegen, wenn ich sie einübe.
Die Liebe zur Macht ist nicht gemeint,
die trennt mehr, als dass sie vereint.
Die Liebe nimmt manch Ohnmacht hin,
verschenkt sich, gibt sich für andere hin (vgl. Mk 5,42),
wie Jesus in dem Kreuzestod,
gelitten hat für unsere Not.
Die Liebe siegt über den Tod sogar,
die Auferstehung macht es offenbar:
Nachgeben bis in den Tod hinein –
kann auch des Lebens Schlüssel sein.
Nachgeben hilft, in hilflosen Stunden:
Mach Ausweg, den hat Gott gefunden –
für mich –, damit ich auf ihm geh,
wenn ich vertraue, zu ihm steh.
Wenn ich ihn liebe, meinen Gott,
wird er mir helfen in der Not
und auch die Menschen, Mann und Frau.
Die Liebe siegt! – AMEN! – HELAU!