Liebe Christinnen und Christen im Hofer Land,
liebe Freunde und Bekannte,
ich hoffe es geht Ihnen und Euch gut.
Es waren zu Herzen gehende Tage: Fronleichnam und der Herz-Jesu-Freitag in den Pfarreien und auch in Bamberg.
Anbei als "Geschenk" von mir ein Impuls zu Fronleichnam, der aber auch gut zum geöffneten Herzen Jesu passt und zu seinem Geschenk, dem Sakrament der Liebe Gottes, der Eucharistie passt.
Anbei noch zwei wert-voller und kost-barer Lied-LINKs:
- eine Vertonung des Gebetes im Gotteslob Nr. 6/4
- und die italienische Version von "Gottheit tief verborgen" (Gotteslob-Nr. 497)
Ihnen/Euch noch ein schönes Wochenende und einen + gesegneten Sonntag!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dieter G. Jung
Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau
PREDIGT Fronleichnam (B)
Ex 24,3-8 + Mk 14,12-16.22-26
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche!
Ein Geschenk sagt oft mehr als tausend Worte – wenn es sorgsam und dem Anlass entsprechend ausgewählt ist.
Was würden Sie auswählen und schenken: Geld oder einen Gutschein – oder doch etwas anderes? Worüber wurde sich der Beschenkte wirklich freuen?
Für mich wäre es wichtig, dass ein solches Geschenk Ausdruck der Beziehung ist, in der ich und er zu Beschenkende stehen: Verbundenheit und in manchen Fällen auch Verbindlichkeit (z.B. Ringe eines Ehepaares). Brot und Wein als Zeichen des Bundes – gewandelt und damit mehr: Brot und Wein als Zeichen der Verbundenheit, der Mahlgemeinschaft nicht „bis der Tod Euch scheidet“, sondern über den Tod hinaus. Brot und Wein, in denen Jesus Christus anwesend ist und bleibt und so verbunden ist mit den Jüngerinnen und Jüngern und auch mit uns.
Teuer oder günstig – der Preis ist nicht das Entscheidende; wertvoll soll das Geschenk sein. Das Geschenk muss keinen hohen Preis haben, muss nicht viel kosten, aber es sollte einen Wert haben für den Schenkenden und den Beschenkten und in diesem Sinn wertvoll sein. Brot und Wein – einfache Lebensmittel – jede und jeder kann sie kaufen. Und doch erinnern sie die Jüngerinnen und Jünger an Jesus und an die Zeit mit ihm. Aber die Gedächtnisfeier mit Brot und Wein ist mehr als wenn wir uns beim Trinken des „Urlaubsweines“ an den schönen Urlaub zurückerinnern – es ist kein Zurückerinnern, kein Gefühl, sondern Gegenwart: Jesus Christus ist da – und das macht Brot und Wein als äußere Zeichen für seine Gegenwart für sein Dasein in meinem Leben so wertvoll.
Nicht nur wertvoll, sondern auch kostbar – das wäre mir wichtig: dass das gewählte Geschenk auch verkostet werden kann – dass der Beschenkte Geschmack daran findet und das Geschenk im übertragenen Sinn verkosten und seine Seele daran laben kann; oftmals ist es gar nichts materielles, sondern ein kostbarer Moment, eine kostbare Zeit, eine kostbare Begegnung, von der ich kosten und im Alltag oder auch in Notzeiten zehren kann: ein gutes Wort, eine Geste der Wertschätzung und des Ansehens – Nahrung und Kost für die Seele: „Es gibt Augenblicke in denen eine Rose wichtiger ist als ein Stück Brot“ (Rainer Maria Rilke).
Es ist die Wertschätzung jedes Menschen und der Gemeinschaft, die Jesus Christus weitergibt, die Gemeinschaft mit IHM und der Jüngerinnen und Jünger untereinander. Nicht jede und jeder feiert für sich, sondern Brot (und Wein) wird(werden) gemeinschaftlich geteilt und Jesus teilt sich mit und teilt sich in Brot und Wein aus und stiftet so wertvolle Gemeinschaft. Entdecken wir das Kostbare, das Jesus Christus uns heute schenkt und in jeder Feier der Eucharistie. AMEN.