Hausgottesdienst am Ostersonntag

 

Sorgen Sie für eine ruhige Gebetsatmosphäre. Suchen Sie dafür einen passenden Ort in der Wohnung. Vielleicht haben Sie sich einen Hausaltar eingerichtet, oder Sie setzen sich z. B. an einen Tisch, der mit einer schönen Decke gedeckt ist. Evtl. finden sich auch noch Blumen, die dem Tisch ein einladendes und festliches Aussehen verleihen. Stellen Sie in Ihre Mitte die Osterkerze (noch nicht entzünden) und legen Sie dazu die Bibel (z. B. die Regensburger Sonntagsbibel).

 

HINWEIS: Die angegebenen Lieder können auch miteinander oder von einer Person gesprochen werden.

 

Kreuzzeichen

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

Einführung

 

V Überall auf der ganzen Welt begehen die Christen heute das Hochfest der Auferstehung des Herrn. Wir wollen uns der Feier von Ostern nun daheim anschließen.

 

Entzünden der Osterkerze

 

V Christus, gestern und heute, Anfang und Ende, Alpha und Omega. Sein ist die Zeit und die Ewigkeit. Sein ist die Macht und die Herrlichkeit in alle Ewigkeit.

A Amen.

V Christus ist glorreich auferstanden vom Tod.

A Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen.

 

Nun wird die Osterkerze der Familie entzündet.

 

Lied: „Das ist der Tag, den Gott gemacht“ (GL 329)

oder: „Halleluja lasst uns singen“ (GL 790)

 

Gebet

 

V Allmächtiger, ewiger Gott,

am heutigen Tag

hast du durch deinen Sohn den Tod besiegt

und uns den Zugang zum ewigen Leben erschlossen.

Darum begehen wir in Freude

das Fest seiner Auferstehung.

Schaffe uns neu durch deinen Geist,

damit auch wir auferstehen

und im Licht des Lebens wandeln.

Darum bitten wir durch Jesus Christus,

deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,

der in der Einheit des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

Schriftlesung (Joh 20,1-9)

 

L Wir hören aus dem Evangelium nach Johannes.

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.

Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben.

Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein.

Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.

Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab

gekommen war, hinein; er sah und glaubte.

Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von

den Toten auferstehen müsse.

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.

A Lob sei dir, Christus.

 

Betrachtung

 

„Der Sabbat ist der siebte Tag der Woche. Nach sechs Tagen,

an denen der Mensch gleichsam an der Schöpfungsarbeit

Gottes teilnimmt, ist der Sabbat der Tag der Ruhe.

Aber in der werdenden Kirche ist etwas Unerhörtes geschehen:

An die Stelle des Sabbats, des siebten Tags, tritt der

erste Tag. Als Tag der gottesdienstlichen Versammlung ist er

der Tag der Begegnung mit Gott durch Jesus Christus, der

am ersten Tag, am Sonntag, den Seinen als Auferstandener

begegnete, nachdem sie das Grab leer gefunden hatten.

Die Wochenstruktur ist nun umgekehrt. Sie läuft nicht mehr

auf den siebten Tag zu, um dort an Gottes Ruhe teilzunehmen.

Sie beginnt mit dem ersten Tag als Tag der Begegnung

mit dem Auferstandenen. Dieser revolutionäre

Vorgang, der sich gleich zu Beginn des Werdens der Kirche

zugetragen hat, ist nur zu erklären aus der Tatsache, dass an

diesem Tag Unerhörtes geschehen war.

Der erste Wochentag war der dritte Tag nach Jesu Tod. Es

war der Tag, an dem er sich den Seinen als der Auferstandene

zeigte. Diese Begegnung hatte in der Tat etwas Umstürzendes

an sich. Die Welt hatte sich geändert. Der Tote

lebte mit einem Leben, das von keinem Tod mehr bedroht

war. Eine neue Weise des Lebens, eine neue Dimension der

Schöpfung hatte sich eröffnet.

Der erste Tag ist nach dem Genesis-Bericht der Tag, an dem

die Schöpfung beginnt. Nun war er auf eine neue Weise zum

Schöpfungstag, zum Tag der neuen Schöpfung geworden.

Wir feiern den ersten Tag. Wir feiern damit Gott, den

Schöpfer und seine Schöpfung.

Ja, ich glaube an Gott, den Schöpfer des Himmels und der

Erde. Und wir feiern den Gott, der Mensch geworden ist, der

gelitten hat, gestorben ist und begraben wurde und auferstand.

Wir feiern den endgültigen Sieg des Schöpfers und seiner

Schöpfung. Wir feiern diesen Tag als Ursprung und zugleich

als Ziel unseres Lebens.“

(Auszug aus der Predigt von Papst Benedikt XVI. in der Osternacht am 23.04.2011 im Petersdom, in: Regensburger Sonntagsbibel, S. 453)

 

Glaubensbekenntnis

V Lasst uns miteinander unseren Glauben an den Auferstandenen bekennen, den Glauben der Kirche.

(GL 3,4)

A Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage

auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden,

Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

 

Tauferinnerung

V In Erinnerung an unsere eigene Taufe, in der wir Glieder des

Leibes Christi, der Kirche geworden sind, bekreuzigen wir uns

nun mit Weihwasser.

Alle Teilnehmer/innen sind eingeladen, sich mit Weihwasser zu

bekreuzigen. Dazu spricht jede/r einzelne:

* Ich bin getauft.

 

Fürbitten

V Unser Herr Jesus Christus ist erhöht beim Vater und tritt für uns ein. Zu ihm beten wir voll Vertrauen.

 

* Für Papst Franziskus, unseren Bischof Rudolf und alle Christen, die heute Ostern feiern: erfülle sie mit deiner Osterfreude.

A Wir bitten dich, erhöre uns.

 

* Für alle, die in diesem Jahr getauft werden, und sich auf die Erstkommunion oder die Firmung vorbereiten: mache sie froh in der

Gemeinschaft der Kirche.

A Wir bitten dich, erhöre uns.

 

* Wir beten für die Völker, die keinen Frieden finden, insbesondere für die Menschen im Heiligen Land: gib der Welt deinen Frieden.

A Wir bitten dich, erhöre uns.

 

* Wir beten für die Menschen in unserem Land, die nicht wissen, wie ihr Leben weitergeht, weil sie von der Corona-Krise oder von anderen Krankheiten heimgesucht sind oder weil sie beruflich keine Zukunft haben: schenke ihnen Trost und Zuversicht.

A Wir bitten dich, erhöre uns.

 

* Wir beten für alle, die in der Forschung, in den sozialen Einrichtungen, in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen Dienst tun: sei du ihnen Stütze und Halt.

A Wir bitten dich, erhöre uns.

 

* Wir beten für unsere Verstorbenen, für die zigtausend Corona-Toten auf der ganzen Welt und für jene, die der Barmherzigkeit besonders bedürfen: lass sie teilhaben an deiner Auferstehung.

A Wir bitten dich, erhöre uns.

 

Vaterunser

V Gemeinsam beten wir, wie es Jesus seinen Jüngern gelehrt

hat:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf

Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und

vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben

unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in

Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit

in Ewigkeit. Amen.

 

Speisensegnung

V Aller Augen warten auf dich, o Herr, du gibst uns Speise zur

rechten Zeit.

A Du öffnest deine Hand und erfüllst alles, was lebt, mit Segen.

V Christus ist unser Osterlamm. Halleluja.

A Darum kommt und haltet Festmahl. Halleluja.

V Lasset uns beten.

Herr, du bist nach deiner Auferstehung deinen Jüngern

erschienen und hast mit ihnen gegessen. Segne dieses

Brot, die Eier und das Fleisch, und sei auch beim

österlichen Mahl bei uns zuhause unter uns gegenwärtig.

Lass uns wachsen in der geschwisterlichen Liebe und

in der österlichen Freude und versammle uns alle zu

deinem ewigen Ostermahl, der du lebst und herrschest

in alle Ewigkeit.

A Amen.

 

Lied: „Der Heiland erstand“ (GL 791)

oder: „Wir wollen alle fröhlich sein“ (GL 326)

 

Segensbitte

V An diesem Tag, der geheiligt ist durch die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, segne uns der gütige Gott und bewahre uns vor der Finsternis der Sünde.

A Amen.

 

V In Christus haben wir Anteil am ewigen Leben; in ihm führe uns Gott zur unvergänglichen Herrlichkeit.

A Amen.

 

V Unser Erlöser hat uns durch die Tage seines Leidens zur

österlichen Freude geführt; er geleite uns alle Tage des Lebens

bis zu jener Osterfreude, die niemals endet.

A Amen.

 

V Das gewähre uns der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn

und der Heilige Geist.

A Amen.

 

Marianischer Gruß:

„Freu dich, du Himmelskönigin (GL 525)

 

 

FROHE OSTERN!

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