Liebe Freunde und Bekannte,
anbei der heutige Tagesimpuls als Predigt.
Noch ein Liedlink zum Nachdenken.
Euch einen + gesegneten Sonntagabend und eine gute Woche!
Dieter G. Jung
Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau
Lesung - Petr 3,15-18
Dem Fleisch nach wurde er getötet, aber dem Geist nach lebendig gemacht
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.
Schwestern und Brüder!
15 Heiligt in eurem Herzen Christus, den Herrn!
Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen,
der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt;
16 antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig,
denn ihr habt ein reines Gewissen,
damit jene,
die euren rechtschaffenen Lebenswandel in Christus
in schlechten Ruf bringen,
wegen ihrer Verleumdungen beschämt werden.
17 Denn es ist besser, für gute Taten zu leiden,
wenn es Gottes Wille ist,
als für böse.
18 Denn auch Christus ist der Sünden wegen
ein einziges Mal gestorben,
ein Gerechter für Ungerechte,
damit er euch zu Gott hinführe,
nachdem er dem Fleisch nach zwar getötet,
aber dem Geist nach lebendig gemacht wurde.
Evangelium - Joh 14, 15-21
Ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
15 Wenn ihr mich liebt,
werdet ihr meine Gebote halten.
16 Und ich werde den Vater bitten
und er wird euch einen anderen Beistand geben,
der für immer bei euch bleiben soll,
17 den Geist der Wahrheit,
den die Welt nicht empfangen kann,
weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt.
Ihr aber kennt ihn,
weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.
18 Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen,
ich komme zu euch.
19 Nur noch kurze Zeit
und die Welt sieht mich nicht mehr;
ihr aber seht mich,
weil ich lebe und auch ihr leben werdet.
20 An jenem Tag werdet ihr erkennen:
Ich bin in meinem Vater,
ihr seid in mir
und ich bin in euch.
21 Wer meine Gebote hat und sie hält,
der ist es, der mich liebt;
wer mich aber liebt,
wird von meinem Vater geliebt werden
und auch ich werde ihn lieben
und mich ihm offenbaren.
Predigt - 6. Sonntag in der Osterzeit LJ A
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Jugendliche!
Seid stets bereit jedem Rede und Antwort zu stehen …
Und so frage ich Sie nach Ihrer Antwort: Wie sind Sie heute zum Gottesdienst in die Kirche oder vor den Fernseher gekommen?
Antwort A: gut ausgeschlafen
Antwort B: zu Fuß
Antwort C: durch die weit geöffnete (Kirchen-)Tür
Antwort D: in der Hoffnung, dass es nach dem Gottesdienst etwas Gutes zu essen gibt
Welche Antwort ist denn Ihre persönliche Antwort?
Für mich stimmen alle vier: Ich bin gut ausgeschlafen, zu Fuß (mit dem nötigen Sicherheitsabstand) durch die Kirchentür, in der Hoffnung, dass es nach dem Gottesdienst etwas Gutes zu essen gibt – ich werde etwas ganz einfaches Kochen, meine Leibspeise…
Auch wenn bei mir alle Antworten auf den heutigen Sonntag zutreffen, so stimmt eine Antwort immer – bei jedem Gottesdienst, an jedem Tag. Also: Wie komme ich eigentlich zum Gottesdienst?
Antwort A: gut ausgeschlafen
Antwort B: zu Fuß
Antwort C: durch die weit geöffnete (Kirchen-)Tür
Antwort D: in der Hoffnung, dass es nach dem Gottesdienst etwas Gutes zu essen gibt
Die Antwort, die immer stimmt, ist die Antwort B: zu Fuß.
Ich mache mich auf, setze mich in Bewegung: Schritt für Schritt.
Und selbst wenn einige von Ihnen das Auto benutzt haben, waren doch die ersten und letzten Meter zu Fuß zurückzulegen: Schritt für Schritt. Sie alle sind heute unterwegs, haben dem Glauben Beine gemacht und sind zum Gottesdienst gelaufen oder vor den Fernseher gegangen.
Durch Ihr Gehen und Unterwegssein machen Sie eine kleine Demonstration. Demonstrationen gibt es ja viele in diesen Tagen – für und gegen alles Mögliche…
Ja, auch Sie demonstrieren – Sie demonstrieren und zeigen, dass Sie zum Gottesdienst gehen; Sie zeigen, dass Ihnen der Sonntag wichtig ist, zeigen Ihren Glauben in aller Öffentlichkeit bzw. in ihrer Familie. Sie geben eine Antwort, Ihre Antwort, die mehr sagt als viele Worte: Sie machen der Hoffnung, die sie erfüllt, und Ihrem Glauben Beine.
Doch wer treibt mich eigentlich an?
Wer oder was ist die innere Kraft, die Hoffnung, die mich erfüllt?
Jesus ist doch längst tot, woher da noch Kraft aus dem Glauben schöpfen?
Ich persönlich finde eine Antwort im heutigen Evangelium. Jesus sagt seinen Jüngerinnen und Jüngern und auch mir seinen Beistand zu – einen Beistand, der bleibt, der da ist und Gemeinschaft mit Jesus und untereinander schenkt. Das ist Jesus wichtig, dass die Jüngerinnen und Jünger (und auch wir) uns nicht alleingelassen fühlen. Jesus bereitet so seinen Abschied, seine Himmelfahrt, seine Heimkehr zum Vater, vor.
Jesus spricht:
Ich werde den Vater bitten,
und er wird euch einen anderen Beistand geben,
der für immer bei euch bleiben soll,
den Geist der Wahrheit,
den die Welt nicht empfangen kann,
weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt.
Ihr aber kennt ihn,
weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. (Joh 14,16-17)
Jesus sagt uns seinen Beistand zu, den Heiligen Geist.
In diesem Geist der Wahrheit werden die Jüngerinnen und Jünger den Weg erkennen, der zu gehen ist – unter der Führung des Heiligen Geistes. Wir können ihn zwar nicht sehen, aber sein Wirken in uns und in dieser unserer Welt spüren. In den Tagen um Christi Himmelfahrt und in den Tagen vor Pfingsten betet die Kirche um Gottes Geist: Herr sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu. Herzliche Einladung zur Pfingstnovene – Gebetheftchen liegen in unseren Kirchen aus. Herr, sende uns deinen Geist, der unserem Glauben Beine macht, der uns antreibt, die Welt zum Guten zu verändern – Schritt für Schritt.
AMEN.
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