IMPULS

 

Liebe Freunde und Bekannte!

 

Diejenigen, die in den vergangenen Tagen auf den Impuls gewartet oder ihn gar vermisst haben, bitte ich um Entschuldigung, dass ich dies nicht angekündigt habe – einige haben sich auch Sorgen gemacht, ob mit mir alles in Ordnung ist.

Jetzt da die Corona-Beschränkungen (etwas) gelockert sind, läuft wieder vieles in den Pfarreien an bzw. kann und muss umgeplant werden.

Das geht nicht nur mir mit den Arbeitsfeldern „Pfarrei(en)“, „Seelsorge“ und „Verwaltung“ so, sondern auch vielen anderen in ihren je eigenen Bereichen.

Ich habe mich daher entschlossen, weiterhin Impulse zu schreiben, wenn auch nicht mehr täglich.

 

Ich habe vor einen in der Wochenmitte und einen für den Sonntag zu versenden.

 

Bis vor wenigen Monaten war mir Corona unbekannt – sowohl als Virus, als auch als Heilige.

Heute am 14. Mai ist der Gedenktag der Heiligen Corona. Sie gilt u.a. als Patronin gegen Seuchen und Unwetter und als Heilige für die Standhaftigkeit im Glauben.

Wer mehr über die Heilige Corona erfahren möchte dem sei folgender Link empfohlen.

 

Der Gedenktag der Heiligen Corona fällt in die Zeit der „Eisheiligen“.

Corona hat uns eiskalt erwischt – viele Länder und Menschen waren nicht darauf vorbereitet; wer hätte schon Anfang des Jahres damit gerechnet.

Corona hat mich eiskalt erwischt – bzw. ihre Vorläufer und auch mich nicht direkt…

… aber meine Weinstöcke.

Die kalten Nächte der letzten Tage haben die hoffnungsvollen Austriebe und auch die Blütenansätze erfrieren lassen – sie waren wegen des warmen „Sommerwetters“ der Tage und Wochen vorher einfach schon zu weit ausgetrieben.

In einer Nacht war alle Anstrengung, Hoffnung und Vorfreude dahin.

 

Mich macht diese Erfahrung sehr nachdenklich, gerade was der Umgang mit Corona angeht.

Vielen gehen die Lockerungen nicht schnell genug – andere sehen die Beschränkungen als unverhältnismäßig.

Meines Erachtens ist immer noch Achtsamkeit gefragt…

… letztes Jahr hatte ich die Weinstöcke noch mit Decken „verhüllt“ – da war eine strenge Frostnacht angesagt – und die „Rettung“ der Weintriebe gelang – es war eine reiche Ernte.

In diesem Jahr habe ich es zu leicht genommen – es sollte auch nicht so kalt werden…

… aber nun ist es so; keine Weintrauben in diesem Jahr – kommt vor, hätte ich aber verhindern können.

 

Ansonsten ist mein Garten das blühende Leben – in dem eben diese Weinstöcke stehen.

Ein hoffnungsfrohes Bild, ein Hoffnungsblick, der aber einen „Dämpfer“ hat bzw. auch die Realität in den Blick nimmt.

Die Gefahr ist noch nicht vorbei, auch wenn es nicht viele „eiskalt“ erwischt.

Ich persönlich bin dankbar, dass die Gottesdienste wieder möglich sind – soziale Kontakte sind wichtig, auch dass das Leben weitergeht und wichtige Denk- und Wirtschaftsprozesse an- und weiterlaufen.

Lebensdienliche Maßnahmen sind gefragt.

 

Was dient dem Leben?

Die absolute Sicherheit?

Die absolute Freiheit?

Das gesunde Mittelmaß?

Und wenn es dieses sein sollte, wo liegt das?

 

Die Fragen bleiben, aber es geht um das Leben, um das Dranbleiben, um die mutmachenden Dinge in der Realität des Alltags.

Es geht auch um die Freude am Leben – die ja auch als Sehnsucht spürbar ist, wenn manches nicht möglich ist, oder anders; und die Freude, die kleinen Begegnungen und Gesten, die das Leben froh und lebenswert machen.

 

Vor einigen Tagen bekamen wir im Pfarrbüro eine Coronakerze geschenkt – seitdem brennt sie jeden Tag – ein hoffnungsvoller Lichtblick.

 

Die Schwarzenbacher Jugend hat weitere gute und kreative Ideen, wie der Jugendraum gestaltet werden kann – einiges wurde schon von Corona umgesetzt – einige Details sind mit dem nötigen Abstand in den vergangenen Tagen entstanden; das Leben der Jugend soll weitergehen – viele freuen sich schon.

Auch mit Senioren gibt es immer wieder aufbauende Gespräche – heute auch ein „zufälliges“, weil ich mich verwählt hatte – es war herzerfrischend sich mit der 86-jährigen zu unterhalten.  

Heute bekam ich einen Anruf, dass ein zu Ende geglaubter Weg weitergehen wird – ich konnte mich mitfreuen.

 

 

Ich wünsche Ihnen und Euch ebenso hoffnungsvolle Erfahrungen, trotz mancher erlebter „Eiszeit“ und + Gottes Segen.

Dieter G. Jung

Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau

Kommentar schreiben

Kommentare: 0