Liebe Freunde und Bekannte!
Heute ist der „Markustag“ – die Kirche feiert den Evangelisten Markus; er hat Paulus auf seiner ersten Missionsreise begleitet.
Herzlichen Glückwunsch zum Namenstag allen, die Markus bzw. Marcus oder Mark heißen!
In meiner Heimatpfarrei war/ist am Markustag das "Volk Gottes unterwegs" - betend mit den Füßen:
Am Abend trafen sich viele an der Pfarrkirche zur „Markusprozession“ – eine Bittprozession durch Dorf und Flur zu einer Filialkirche, wo Gottesdienst gefeiert wurde.
Als Wallfahrtsführer war ich vor ca. 20 Jahren auch für die Inhalte dieser Prozession zuständig und habe ein altes Wallfahrtslied – vgl. neues Gotteslob, Würzburger Regionalteil Nr. 798 – reaktiviert;
hier einige Auswahlstrophen:
O Schöpfer dessen Allmachtswort einst diese Welt gebauet /
du, dessen Fürsicht immerfort auf alle Wesen schauet, /
nimm gnädig dich auch unser an und lass dies Jahr uns sehen, /
wie deine Hand, die segnen kann, die deine Wege gehen.
So gib uns denn, was Herr, dein Rat bestimmt hat uns zum Segen, /
gibt gutes Wetter für die Saat, gib Sonnenschein und Regen. /
Verleih, dass wir in jeder Not uns willig damit trösten, /
dass alles, was du tust, o Gott, uns dienen muss zum Besten.
Gib, Vater, uns das täglich Brot und stärk uns im Vertrauen, /
lass deinen Segen, guter Gott, uns auf den Fluren schauen./
Schon oft hast du auf das Gebet der Menschen Hilf gesendet, /
kaum sprach Elija, dein Prophet, so war die Not beendet.
Bewahr auch unsre Seelen, Herr! Gewähr, um was wir flehen, /
dass wir vom Bösen immer mehr zum Guten übergehen. /
Lass uns in dieser Lebenszeit der Tugend Früchte häufen, /
lass endlich uns zur Seligkeit, lass uns zum Himmel reifen.
Die Lesung am Markustag aus dem 1. Petrusbrief (v.a. 1 Petr 5,7-11) passt nicht nur für diesen Bitttag um „gedeihliches Wetter“ und für „die guten und wichtigen Grundlagen jeden Lebens“,
sondern auch für ein „Wachstum im Glauben“:
7 Werft alle eure Sorge auf ihn, denn er kümmert sich um euch.
8 Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann.
9 Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens! Wisst, dass eure Brüder in der ganzen Welt die gleichen Leiden ertragen müssen!
10 Der Gott aller Gnade aber, der euch in Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat, wird euch, die ihr kurze Zeit leiden müsst, wieder aufrichten, stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen.
11 Sein ist die Macht in Ewigkeit. Amen.
Wachsamkeit ist gefragt – Wachsamkeit und Achtsamkeit vor den totbringenden Gefahren; davor kann man sich schützen, was den Coronavirus anbelangt.
Wachsamkeit ist gefragt, da auch unser Glauben steht in Gefahr von den „teuflischen Sorgen“ verschlungen zu werden.
Widerstand ist gefragt – alles Nötige und Mögliche dagegen zu tun im Leben und im Glauben: Sicherheitsmaßnahmen, Abstand halten, etc.
Trotz aller Mahnung, was zu tun ist, ist da auch viel Hoffnung: Wir dürfen die heilvolle Nähe suchen:
Wir dürfen alles, was uns bedrückt und belastet, was uns Sorge und Angst zu Jesus Christus bringen, ja wie Ballast von uns werfen – auf IHN werfen – ER wird sich darum kümmern.
Wir sollen durch das Heilswirken Gottes (an Jesus Christus und an uns) wieder frei, aufgerichtet und aufrecht gehen können, nicht niedergedrückt und belastet – welch eine Ermutigung in diesen Tagen.
Welch ein Vertrauen, welch ein Glauben, zu dem Petrus die Christen damals und uns heute ermutigt.
Heute möchte ich Ihnen/Euch am Schluss meines Tagesimpulses der feierliche Wettersegen zusagen, wie er häufig am Schluss des Bittgottesdienstes am Markustag gesprochen oder gesungen wurde:
Gott, der allmächtige Vater, segne Euch und schenke Euch gedeihliches Wetter; er halte Blitz, Hagel und jedes Unheil von Euch fern. Amen.
Er segne die Felder, die Gärten und den Wald und schenke Euch die Früchte der Erde. Amen.
Er begleite Eure Arbeit, damit Ihr in Dankbarkeit und Freude gebrauchet, was durch die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen gewachsen ist. Amen.
Das gewähre Euch der dreieinige Gott, + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Und wer die Melodie des o.g. Wallfahrtsliedes mal anhören oder sogar mitsingen möchte, dem sei der folgende Link empfohlen.
Ihnen/Euch allen einen schönen und gesegneten Tag
Ihr/Euer Dieter G. Jung
Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau
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