ABENDIMPULS

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Liebe Freunde und Bekannte!

 

Heute bei einer Beerdigung – auf vieles (wie eine große Trauergemeinde, ein Requiem, der Erdwurf etc.) muss Corona-bedingt verzichtet werden – war schon gedrückte Stimmung; man hätte unter normalen Umständen ganz anders gefeiert…

Und so habe ich es gewagt am offenen Grab das „Christ ist erstanden“ anzustimmen; ein Osterlied und Ausdruck der christlichen Hoffnung angesichts des Todes und ein Lied der Freude und des Trostes angesichts der Trauer und der Einschränkungen:

 

Christ ist erstanden von der Marter alle.

Des solln wir alle froh sein; Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.

 

Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen.

Seit dass er erstanden ist, so freut sich alles, was da ist. Kyrieleis.

 

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

Des solln wir alle froh sein; Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.

 

Ein Osterlied, das dem Tod trotz und das als der älteste liturgische Gesang deutscher Sprache gilt – ein Lied, das mitreißt und auch Hoffnung schenkt in dieser Corona-Zeit, wie so viele andere Osterlieder auch.

Osterlieder im Gottesdienst gesungen, die ich dieses Jahr vermisse, vor allem die vielen Menschen, die sie singen und mitsingen. Vielleicht geht es anderen da genauso wie mir…

 

Das Osterlied klingt in mir nach, als ich nach der Beerdigung ins Auto steige und nach Schwarzenbach zurückfahre.

Eigentlich müssten wir in diesen Tagen ganz bewusst Osterlieder singen und uns von dieser Freude „anstecken“ lassen – diese Freude wirkt innerlich nach und wir könnten sie mit anderen teilen, gemäß dem Sprichwort: „Geteiltes Leid ist halbes Leid – geteilte Freude ist doppelte Freude.“

Bei den heutigen Anrufen war dies zu spüren: Viele vermissen die Gottesdienste und haben sie vor allen an den Ostertagen vermisst – diese leidvolle Erfahrung haben wir mit einander geteilt und einander erzählt, wie wir Ostern gefeiert haben – und wir haben das Positive, das, was uns in diesen Tagen Freude macht geteilt…

… vor allem die Älteren haben sich über einen Anruf gefreut…

… dass Sie Zeit haben…

… dass Sie an uns denken…

… dass Sie das Leben und den Glauben mit uns teilen.

Das waren kleine Auferstehungserfahrungen, die auch mir gut taten – bei einigen Gesprächen haben wir auch herzlich gelacht – ein Osterlachen, das zum Osterfest und zur Osterzeit dazugehört.

 

Ja darauf kommt es an, das Leben in Freud und Leid miteinander zu teilen – dann ist dieses „geteilte Leben“ ein Zeichen auch der Gegenwart Gottes unter uns,

der uns trotz aller Trennung und trotz allen Abstandes verbindet,

der durch seine Auferstehung neues Leben brachte und uns Hoffnung auf Leben schenkt,

der uns einlädt liebevoll miteinander umzugehen, um Zeuginnen und Zeugen der Liebe Gottes zu sein.

 

Dieser Gedanke kann uns verbinden und unsere Verbundenheit in Christus und untereinander stärken und neu werden lassen:

 

Wenn wir das Leben teilen wie das täglich Brot, 

wenn alle, die uns sehen, wissen: Hier lebt Gott: 

Jesus Christ, Feuer, das die Nacht erhellt,

Jesus Christ, du erneuerst unsre Welt. 

 

Wenn wir uns öffnen für den Herrn in dieser Zeit, 

Wege ihm bahnen, dass er kommt und uns befreit: 

Jesus Christ, Feuer, das die Nacht erhellt,

Jesus Christ, du erneuerst unsre Welt. 

 

Wenn wir die Liebe leben, die den Tod bezwingt, 

glauben an Gottes Reich, das neues Leben bringt: 

Jesus Christ, Feuer, das die Nacht erhellt,

Jesus Christ, du erneuerst unsre Welt. 

 

Wenn wir in unsern Liedern loben Jesus Christ, 

der für uns Menschen starb und auferstanden ist: 

Jesus Christ, Feuer, das die Nacht erhellt, 

Jesus Christ, du erneuerst unsre Welt.

 

 

Ihnen/Euch allen einen + gesegneten Tagesabschluss – vielleicht mit einem Osterlied, das Hoffnung und Freude schenkt.

Dieter G. Jung

Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau

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