Impuls

 

Liebe Freunde und Bekannte!

 

„Get organized my Dears“, so begann meine Englischlehrerin jede Stunde: „Organisiert Euch, meine Lieben“ bzw. „Macht Euch bereit.“

Ordnung ist das halbe Leben.

Ja, aber nur das halbe, die andere Hälfte ist mir wichtiger – es gibt Menschen, die danach leben, die Welt um sie herum ist oft sehr chaotisch.

Und es gibt Menschen, die alles nur ordnen und darüber das Leben vergessen – solange nur alles in Ordnung ist, Unvorhergesehenes wirft sie oft aus der Bahn.

Ein gesundes Mittelmaß ist notwendig: Ordnung und schöpferisches Chaos.

Das gilt für einen Garten ebenso wie für ein Büro.

Ich genieße es, derzeit in meiner Freizeit im Garten zu arbeiten, aufzuräumen, aber auch „wilde Ecken“ zuzulassen.

Im Pfarrbüro in Schwarzenbach räumen wir derzeit auf – manche Schränke dienten seit Pfarrersgenerationen nur als Lager für längst veraltete Schulbücher, Gebetsbildchen und Kleinschriften en masse.

Es ist sicher sinnvoll, manches aufzuheben, aber nicht alles!!!

Dinge, die man nie mehr benötigen wird und die auch nicht archiviert werden müssen, auszusortieren und wegzuwerfen, entlastet und befreit.

Ein voller Papierkorb mit alten Broschüren und freie Regalböden etc. machen „Ergebnisse“ sichtbar – das motiviert zum Weitermachen.

Neben dem normalen Tagesgeschäft und vielen Telefonaten nehmen wir uns täglich 2 Stunden, da haben wir schon viel geschafft in der vergangenen Woche.

Ein paar Bücher werden verschenkt, andere kommen zur Sichtung in die katechetische und andere Bibliotheken.

Für noch lesenswerte „Schätze“ an Kleinschriften und Büchlein haben wir einen Büchertisch in Foyer der Kirche aufgestellt – einiges ging schon weg, v.a. die „Exerzitien im Alltag“ vergangener Jahre.

Einige haben sogar eigene Bücher hinzugestellt – das war zwar nicht so gedacht, aber gut; wenn so lesenswerte Bücher an den Mann und an die Frau kommen…

 

Dieses Ordnung schaffen und Ordnung Halten schafft Zufriedenheit und inneren Frieden, der sich dann auch nach außen überträgt.

 

Unordnung schafft Unfrieden, wie es im ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Korinth heißt: „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens“ (1 Kor 14,33). Paulus setzt als Gegensatz von „Frieden“ die „Unordnung“, die ungeordneten Verhältnisse und Dinge, also den Streit. Die Verse, die Paulus daran anführt sind ein Beispiel für „geordnete Verhältnisse“ nach der damaligen Gesellschaftsordnung – heute sehen wir das sicher anders, der Grundsatz und Gegensatz von „Unordnung“ und „Frieden“ bleibt.

Auf Basis des gemeinsamen Lebens und Zusammenlebens sollen wir das suchen und versuchen zu tun, was dem Frieden dient, was Streit und Zerstörung verhindert.

Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und vieles mehr sind Zeichen von Ordnung und Wertschätzung.

Gottes Ordnung und Gebote sind Wegweiser zu gelingendem Leben. Wenn ich mich an sie halte und ihren tieferen Sinn, der dem Leben dient erkenne, dann ist diese „Ordnung schon das halbe Leben“ – dann bin ich schon auf dem richtigen Weg, dann kann ich soviel gar nicht mehr falsch machen und die andere Hälfte in dieser Zielrichtung gestalten.

Ordnung, Halt und Orientierung für das Leben und kreative Lebensgestaltung sind zwei Hälften gelingenden Lebens.

 

In Ordnung – ich mache jetzt Schluss für heute, gehe noch in den Garten und dann auch zum Beten; Freizeit und geistliche Ordnung, zusätzlich zur Arbeit gehört beides für mich dazu und bereichert das Leben ungemein.

 

Ihnen/Euch einen schönen Feierabend, ein sonniges Wochenende und + einen gesegneten Weg auf den Sonntag zu.

 

 

Bleibt gesund – und haltet bitte die Abstands-Ordnung auch in den kommenden Wochen ein. Danke!

Dieter G. Jung

Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau

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