Impuls

 

Liebe Pfarrangehörige, liebe Freunde und Bekannte,

spät bin ich heute dran - aber es war viel los im Büro und ich habe auch meine spirituellen Auszeiten (... mehr dazu in diesem Tagesimpuls...) gebraucht.

 

Gemeinschaft ist wichtig – am besten „face to face“ und nicht via „facebook“.

„Auf „facebook“ hatte er viele Freunde…“, sagt ein Priester in einer Karikatur bei einer Beerdigung auf der er mit dem Sarg allein abgebildet ist.

 

Freundschaften werden derzeit auf eine harte Probe gestellt, denn „face to face“ – von Angesicht zu Angesicht – ist derzeit nicht möglich. Die Gemeinschaft zu den Menschen ist derzeit eingeschränkt: Leben auf Distanz und gelebte Beziehung mit dem nötigen Abstand.

Und ich muss ehrlich sagen: „Ihr fehlt mir“ – nicht nur in den Gottesdiensten, sondern auch im Alltag.

 

Begegnung ist möglich übers Telefon und per Mail, aber das ist nicht dasselbe – persönliche Beziehungen gehen meist tiefer, sind oft lebendiger, mit „mehr Leben“ und ein Stück „echter“.

Obwohl sie persönliche Beziehungen nicht (auf Dauer) ersetzen kann, ist die „elektronische“ Beziehungspflege derzeit wichtig, zeigt sie doch Anteilnahme, erhält sie doch die Verbindung untereinander aufrecht und baut sie doch Brücken zueinander.

 

„Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.“ (Ps 27,8)

 

Auf meinem Schreibtisch – direkt unter meinem Computerbildschirm – steht ein solches „face“ mit einem „book“; es ist eine Ikone, die Jesus Christus mit einer Bibel in der Hand zeigt.

Die Christus-Ikone weist mich bei allem Arbeiten darauf hin, Ihn nicht zu vergessen oder zu übersehen, sondern Ihn in allem zu suchen und mein Tun an seiner Botschaft auszurichten.

 

„Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.“ (Ps 27,8)

 

Auf meiner Ikone hat Christus die rechte Hand zum Segen erhoben und Er sagt mir durch diese Geste: Deine Arbeit und auch Du sollst gesegnet sein.

 

„Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.“ (Ps 27,8)

 

Jesus Christus blickt mich an – Er lädt mich immer wieder ein die Arbeit zu unterbrechen, seinen Blick zu suchen und ein kurzes Stoßgebet zu sprechen – Er lädt mich ein, ab und zu eine Auszeit für das Gebet zu nehmen, um Ihm dort noch intensiver zu begegnen u.a. in den Worten der Heiligen Schrift.

 

„Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.“ (Ps 27,8)

 

Dieser Psalmvers, dieser Augenblick, dieser Blickkontakt mit Jesus Christus ist trostvoll, aufbauend, ja aufrichtend, gerade in dieser angstvollen und problembeladenen Zeit der Corona-Pandemie.

Meine Ikone ist so für mich ein „Fenster zum Himmel“, wenn ich über mich, meine Arbeit und über Irdisches hinausschaue und im Angesicht Christi, im Antlitz des Mensch gewordenen Gottes, mich Gott öffne und seiner aufrichtenden und ermutigenden Botschaft für mich, für uns und für die Welt.

 

„Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.“ (Ps 27,8)

 

So gestärkt kann ich in meinem Leben, in meinen Denken, Reden und Tun dem Evangelium ein Gesicht geben, mein Gesicht – und ich kann in anderen Menschen, die ja auch Gottes Ebenbild sind (vgl. Gen 1,26), die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes entdecken, in ihrem Einsatz für andere in Wort und Tat gerade jetzt in diesen Tagen.

 

„Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.“ (Ps 27,8)

 

Ich verweile heute vor einem Christusbild und lese im Evangelium, um Jesus Christus dort zu begegnen und mich von Ihm stärken, segnen und senden zu lassen.

Ich wünsche Ihnen/Euch wertvolle Augenblicke und Begegnungen!

 

Bleiben wir miteinander und mit, mit und in Jesus Christus miteinander verbunden

Dieter G. Jung

Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau

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