Liebe Pfarrangehörige, liebe Freunde und Bekannte,
In manchen schattigen Ecken meines Gartens liegt er noch, der Schnee, der heute Nacht gefallen ist.
Nicht viel, aber eine sanfte dünne Schneedecke lag heute Morgen über allem.
Es schien so, als wolle der Schnee den erwachenden Frühling noch einmal in den Winterschlaf schicken, in eine eisige Schockstarre versetzen oder für tot erklären.
Der Schnee hat es nicht geschafft – die Sonne ist schon zu stark.
Wenn ich auf mein Leben blicke…
- ist manches unter den Teppich gekehrt – verdrängt, verheimlicht, versteckt, nicht aufgearbeitet
- liegt auch über manchen unliebsamen Beziehungen eine Decke eisigen Schweigens – ohne Worte
- sehne ich mich nach Sonne, die hineinstrahlt auch in meine dunklen Ecken – Wärme, Licht, Leben
- will ich mich nicht von lähmender Angst und eiskalter Berechnung beherrschen lassen – ich will leben
Ich darf JETZT aufräumen in meinem Inneren und auch dort „Frühjahrsputz“ halten in meinem Leben.
Ich habe JETZT Zeit über mein Leben nachzudenken und mit einem liebenden Blick auch das Eisige, das Schwere und Dunkle anschauen.
Ich kann JETZT nach Wegen suchen, wie Licht ins Dunkel kommt, was Wärme spendet und das Eis zum Schmelzen bringt und wodurch das Schwere leichter wird.
„Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist die Kraft meines Lebens, vor wem sollte mir bangen?“ (Ps 27,1)
Gott,
du lädst uns in der Vorbereitungszeit ein, innezuhalten und unser Leben zu prüfen;
du lädst uns ein umzukehren zu dir, der du unser Leben bist, du lädst uns ein;
du lädst uns ein, auch die dunklen Seiten und das, was uns Angst macht, in den Blick zu nehmen;
du lädst uns ein, Beziehungen zu pflegen – zu dir – zu unseren Mitmenschen – zu uns selbst;
du lädst uns ein, unser Leben zu ändern, damit in den Stunden unseres Lebens „mehr Leben“ ist
du lädst uns ein, dem österlichen Licht entgegenzugehen – es spendet Wärme, Licht und Leben.
Segne du unseren Aufbruch, segne du unsere Schritte, segne du unsere Wege, segne du die Menschen, die mit uns gehen und die wir im Gebet mittragen. + Amen.
„Ich danke dir, du wahre Sonne, dass mir dein Glanz hat Licht gebracht;
ich danke dir, du Himmelswonne, dass du mich froh und frei gemacht;
ich danke dir du güldner Mund, dass du mich machst gesund.
Erhalte mich auf deinen Stegen und lass mich nicht mehr irregehn;
lass meinen Fuß in deinen Wegen nicht straucheln oder stillestehn;
erleucht mir Leib und Seele ganz, du starker Himmelsglanz.“
(Gotteslob Nr. 358/5+6)
Ihnen/Euch lichtreiche Stunden heute und in den kommenden Tagen
Dieter G. Jung
Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau
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