Misereor Sonntag
VORBEREITUNG
Decken Sie den Tisch mit einer Kerze und evtl. mit einem Kreuz. Für jeden Gottesdienstteilnehmer brauchen Sie Wortkarten (Zettel in DIN A6) und Stifte.
Für den Gottesdienst basteln Sie vorher mit Ihren Kindern Rucky Reiselustig von Misereor.
Richten Sie ein Handy, Tablet oder Laptop mit Internetanschluss und Lautsprechern her. Versammeln Sie sich mit Ihrer Familie. Gerne können auch größere Kinder die Texte von den Kyrie-Rufen und den Fürbitten übernehmen. Drucken Sie das Ausmalbild für Ihre Kinder aus.
EINLEITUNG
zum Misereor-Sonntag (Hier brauchen Sie den gebastelten Rucky Reiselustig)
Hallo! Ich bin Rucky Reiselustig. Jedes Jahr bin ich auf der ganzen Welt unterwegs. Überall besuche ich Kinder. Was soll ich sagen? Auch wenn wir uns in den einzelnen Ländern sehr unterscheiden, manche Themen sind überall die gleichen.
KREUZZEICHEN
Wir beginnen unseren Gottesdienst im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
GEDANKEN ZUM THEMA
Überall auf der Welt geht es genau gleich zu. Wenn wir miteinander streiten, werden wir laut. Egal ob im Kindergarten, Schule oder daheim mit den Eltern und Geschwistern. Wir schimpfen aufeinander los, wenn wir nicht die gleiche Meinung haben. Dann wird es laut, dann werden wir laut, so laut, dass wir den anderen nicht mehr hören.
Ich habe das Gefühl, wenn sich die Streitenden zugehört hätten, wenn sie ihre Bedürfnisse hätten ausdrücken können, dann wäre es vielleicht gar nicht zu diesem Streit gekommen, oder man hätte ihn schnell beenden können.
„Frieden heißt hinhören“.
Dieser Satz begleitet uns heute in diesem Gottesdienst. Was das bedeuten kann, das wollen wir herausfinden.
KYRIE *
Wir begrüßen Jesus, den Friedensbringer, in unserer Mitte.
❖ Herr Jesus Christus, du hast uns deinen Frieden geschenkt. Herr, erbarme dich.
Alle: Herr, erbarme dich.
❖ Du hast allen Menschen zugehört und dabei tief in ihr Herz geschaut. Christus, erbarme dich.
Alle: Christus, erbarme dich.
❖ Du hast uns deinen Geist der Liebe gegeben, damit wir selbst zu Friedensbringern werden. Herr, erbarme dich.
Alle: Herr, erbarme dich.
GEBET
Gott, du hast uns deinen Sohn geschickt, damit er uns Menschen erklärt, wie wir in Frieden miteinander leben können. Doch wir hören oft nicht auf Jesus und wir hören uns gegenseitig nicht zu. Gott hilf uns, dass wir durch das Hinhören miteinander Frieden halten können. Amen.
EVANGELIUM NACH MATTHÄUS (Mt 7, 7.8.12a; Einheitsübersetzung 2016)
In jener Zeit sprach Jesus:
Bittet und es wird euch gegeben;
sucht und ihr werdet finden;
klopft an und es wird euch geöffnet!
Denn wer bittet, der empfängt;
wer sucht, der findet;
und wer anklopft, dem wird geöffnet.
Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen!
GEDANKEN ZUM EVANGELIUM **
Frieden ist nicht nur ein Wort, das die große Weltpolitik betrifft. Frieden und Unfrieden fangen bei uns ganz im Kleinen an. Und wenn wir genau hinschauen, werden wir vielleicht feststellen, dass die Gründe für Unfrieden, für Streit, Kampf und sogar Krieg oft die gleichen sind. Meist fängt der Unfrieden nämlich mit der Unzufriedenheit an.
Und jetzt spürt mal nach, welche Gefühle da in euch sind. Wenn ich mit etwas furchtbar unzufrieden bin, dann ärgere ich mich schnell. Ich werde wütend. Geht es euch auch so? – Ja, und dann ist der Schritt zum Streit nicht mehr weit. Und damit sind wir an einem ganz wichtigen Punkt. „Frieden heißt hinhören“.
Deshalb ist es für den Frieden auch wichtig, dass wir lernen, ganz genau hinzuhören. Denn manchmal sind Bitten von jemand anders gar nicht auf den ersten Blick hörbar. Manchmal sehen wir nur in den traurigen Augen von einem Mitschüler oder einer Mitschülerin, dass er oder sie sich eigentlich etwas anderes wünscht. Und manchmal kann auch ein Wutanfall ein Zeichen dafür sein, dass da einer eigentlich ganz unglücklich ist. Frieden heißt hinhören. Wir könnten auch sagen: Frieden heißt: ein wenig genauer hinschauen. Mit dem Herzen hören und sehen. Frieden heißt: Nach Wünschen fragen. Nach den Wünschen der anderen. Aber auch nach meinen eigenen Wünschen. Damit auch ich sagen kann: Ich bin unglücklich mit etwas. Ich wünsche mir, anders behandelt zu werden. Frieden heißt hinhören. Frieden heißt: Miteinander reden. Miteinander über die eigenen Wünsche reden. Und dann gemeinsame Lösungen finden, statt in Streit zu geraten.
1. FÜRBITT-AKTION FÜR KINDERGARTENKINDER
Wer ist dir in deinem Leben wichtig?
Mit wem magst du keinen Streit haben?
Wen hast du lieb?
➔ Die Kindergartenkinder dürfen ein Bild von der Person malen. Währenddessen können die Eltern und größeren Geschwister die zweite Aktion machen.
2. FÜRBITT-AKTION *** FÜR SCHULKINDER
Über die eigenen Wünsche reden, das ist gar nicht so einfach. Aber es ist der erste
Schritt auf dem Weg zum Frieden.
In einer Zeit der Stille hat nun jeder und jede die Möglichkeit, einen eigenen Wunsch auf einen Zettel zu schreiben. Überlegt euch:
Was macht mich im Moment unzufrieden?
Was macht mich vielleicht wütend?
Wo wünsche ich mir etwas von jemand anderem?
Wo würde ich gerne anders behandelt werden?
Beginnt den Satz mit: Ich wünsche mir …
➔ Diese Zettel könnt ihr aufhängen, aufstellen oder für euch behalten, wenn ihr noch darüber nachdenken wollt.
VATER UNSER
Wir dürfen zusammen das Vater unser sprechen. Das Gebet verbindet uns mit Jesus und allen Menschen, die an ihn glauben. Vater unser im Himmel….
SCHLUSSLIED
Wie es sich anfühlt, wenn ein Streit zu Ende ist und der Frieden beginnt, zeigt uns das folgende Lied:
SEGEN ****
Wir wollen Gott um seinen Segen bitten:
Gott, segne unsere Herzen, damit wir auf die Not anderer hören.
Gott, segne unsere Hände, dass wir helfen, wo Hilfe gebraucht wird.
Gott, segne unsere Gedanken, damit wir gute Ideen haben, wie alle glücklich sein können.
Gott, segne unsere eigenen Wünsche und Bitten.
Das gewähre uns der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Wenn Sie und Ihre Kinder noch Lust haben mit Rucky Reiselustig nach Libanon zu reisen, dann empfehle ich Ihnen die Seiten der Misereor Kinderfastenaktion. Dort finden Sie auch eine Menge an Ausmalbildern, Rezepten, Bastelideen….
Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen
Agnes Dachs, Dipl-Religionspädagogin (FH)
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